Unverhofft hat sich im Sommer noch die Möglichkeit eines spontanen einwöchigen Urlaubs ergeben. Diese Gelegenheit zum Reisen wollen wir uns auf keinen Fall entgehen lassen! Die entscheidenden Kriterien für die Suche nach dem passenden Ziel sind schnell festgelegt: Wir möchten uns selbst verpflegen können und mit dem eigenen Auto anreisen können; ein überschaubarer Kostenrahmen sowie eine spürbare Ortsveränderung wären ebenfalls von Vorteil (Berge oder Meer?!). Nach einem ersten Sichten der bestehenden Optionen buchen wir kurzentschlossen ein Apartment in Österreich.
Kleidung, Ausrüstung und Verpflegung für die ersten Tage sind schnell zusammengepackt und so erreichen wir nach ca. 11-stündiger Fahrt (inklusive mehreren Pausen und einer unfallbedingten Straßensperrung) an einem Samstagnachmittag Anfang Juli Obertauern im Salzburgerland. Die verbleibende Zeit bis zum Check-In nutzen wir für einen ersten Spaziergang durch den Ort und die Organisation von Wanderkarten. So können wir noch am selben Tag mit der Planung der ersten Wanderungen beginnen. Da wir nur eine Woche Zeit haben – und zwar inklusive An- und Abreise – wollen wir hier keine unnötige Zeit verplempern, sondern bemühen uns, die verfügbaren Tage bestmöglichst ausnutzen.
Dabei bietet Obertauern hervorragende Voraussetzungen für einen Aktivurlaub nach unseren Vorstellungen und den etwas begrenzteren Zeitrahmen: Dank der Höhenlage von ca. 1.700 m ü. A. erübrigen sich extreme Aufstiege am Morgen. Hinzu kommt, dass der Ort eher auf Winter- denn auf Sommertourismus eingestellt zu sein scheint. Hierfür spricht auch die lediglich marginale Ausstattung mit Bergbahnen im Sommerbetrieb; aufgrund der Höhenlage sind diese aber sowieso nicht wirklich notwendig. Verstärkt wurde dies vermutlich noch durch den „Corona-Effekt“: Viele Hotels und Unterkünfte im Ort waren aufgrund von Renovierungsarbeiten geschlossen; ebenso mehrere Hütten aktuell nicht in Betrieb. Dementsprechend froh waren wir auch darüber, Wert auf die Möglichkeit zur Selbstverpflegung gelegt zu haben.
Die hochgeklappten Bürgersteige während unserer Urlaubswoche boten uns dafür nicht nur den Vorteil, wirklich in Ruhe und seinem Tempo vor sich hinwandern und die Natur genießen zu können, sondern auch die wunderbare Erfahrung vollkommen ungestört an einem Gipfelkreuz zu rasten. Dieses Glück hatte ich bislang in Österreich nur ein einziges Mal während meiner Kindheit – ein wirklich bereicherndes Erlebnis!
Bei größtenteils bestem Wetter erkunden wir die Woche über auf unterschiedlichen Wanderungen die Region, spüren auch praktisch, wie wir nach ein paar Tagen immer besser eingelaufen sind und dementsprechend ganz anders unterwegs sind als zu Anfang. Viel haben wir in dieser Zeit gesehen, noch mehr hätte es zu entdecken gegeben. Schade, dass wir nur eine Woche zur Verfügung hatten – Wir hätten definitiv noch genug Vorhaben und Ziele für eine zweite gehabt!
P.S.: