Obertauern – Tag 2

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Montag, 06. Juli 2020
Da ab mittags Regen – später sogar starke Schauer – angekündigt ist, beschließen wir, heute nur eine kurze Tour zu unternehmen und dafür nachmittags noch nach Radstadt zu fahren und uns den Ort anzusehen. Dementsprechend zeitig brechen wir – nach einem kurzen Besuch im Spar nebenan (dieser hat nur dreimal die Woche von 8.00 – 13.00 Uhr geöffnet) – auf.
Zunächst geht es teils recht steil über Straße und Wirtschaftsweg hinauf zur Bergstation der Edelweißbahn. Von hier aus folgen wir dem Twenger Almweg bis hinauf zur Bergstation des Gamskarlifts auf 2010 m. Wieder begegnet uns keine Menschenseele.

Es geht bergan

Der Pfad schlängelt sich den mit Almrausch bewachsenen Hang entlang, wurde teils von der Natur „zurückerobert“ wie mitten auf ihm wachsende Bäume u.ä. zeigen. Dies sind – neben kleinen Bereichen, wo Teile des Hangs leicht abgerutscht zu sein scheinen – die Momente, in denen der Weg kurzzeitig etwas anspruchsvoller wird. Insgesamt jedoch ist er sehr gut zu gehen und auch die moderate Steigung problemlos zu bewältigen.

Bergbach an almrauschgesäumten Hängen

Von der Bergstation aus führt uns ein breiter Bewirtschaftungsweg in langgestreckten Serpentinen wieder bergab, vorbei an dem obligatorischen Fleckvieh, rauschenden Gebirgsbächen und für uns nicht klassifizierbaren Wildtieren.

Unbekannte Tierwelt

Wir genießen die Landschaft in vollen Zügen und nehmen die Gelegenheit wahr für ein Erinnerungsfoto am extra ausgewiesenen Fotopoint.

Blick auf Obertauern

Kurz darauf verlassen wir den Twenger Almweg. Der weitere Abstieg zur Schaidbergbahn Talstation gestaltet sich insgesamt enttäuschend: Zwar ist die Sicht auf Obertauern durchaus nett und kurz vor Ende kommen wir an einem hübsch anzusehenden kleinen Wasserfall vorbei, die Schotterpiste selbst ist aufgrund Beschaffenheit und Steigung weder angenehm zu gehen noch optisch sonderlich reizvoll. Dementsprechend froh sind wir, endlich die Talstation zu erreichen. Obertauern ist in greifbarer Nähe.

Gebirgsbach

Unsere Route jedoch führt zunächst über die Katschberg Straße, um von dort aus einen Wirtschaftsweg folgend in einen Wanderweg den Hang unterhalb von Herbertspitze und Gamsleitenspitze entlang bis zu unserer Unterkunft zu führen. Wir ignorieren also die asphaltierte Direktverbindung, marschieren hinauf zur Bundesstraße und queren diese planmäßig. – Dann stehen wir zunächst vor einem verschlossenen Gitter.

Kraftvolle Wurzeln

Dennoch gelingt es uns, den anvisierten Wanderweg zu erreichen. Dieser scheint auch bei Rindern sehr beliebt zu sein, so dass wir Weg und Markierungen immer wieder aus den Augen verlieren. Doch – Gott sei Dank – lässt sich das leuchtende Rot-Weiß jedes Mal rasch wiederfinden und nach einer besonders matschigen und zertrampelten Passage wird die Streckenführung wieder relativ eindeutig und gut begehbar.

Am Wegesrand

Plötzlich stehen wir vor einem Stacheldrahtzaun. Nirgendwo ist ein Durchgang zu finden, obgleich der Wanderweg sehr deutlich erkennbar ist. Und so bleibt uns nichts anderes übrig, als schließlich umzukehren und die gut 2km bis zur Bundesstraße wieder zurückzulaufen. Mittlerweile zieht sich der vormals blaue Himmel immer weiter zu. So schnell es uns möglich ist, steigen wir also den Berg wieder hinab, queren erneut die Bundesstraße und laufen dann den Tauernweg entlang nach Obertauern hinauf. Sonderlich reizvoll ist der Weg über den Asphalt zwar nicht, aber immerhin erreichen wir trockenen Fußes unsere Unterkunft.

Blick vom Balkon

Hier verschnaufen wir ein wenig, ehe wir uns – wenngleich deutlich später als gedacht – wie geplant auf nach Radstadt machen. Aus dem angedachten Stadtbummel wird hingegen nichts: Kurz nach unserer Ankunft öffnet der Himmel seine Schleusen und heftige Regenschauer prasseln hernieder. So belassen wir es bei einem Besuch im örtlichen Drogerie- sowie heimischen Supermarkt und genießen ein verspätetes Kaffee-Trinken in unserem Apartment. Den Kuchen haben wir uns nach der ungeplant doch gar nicht so kurzen Wanderung definitiv verdient!

Regenblick vom Balkon